«Jochen Baldes Subnoder» besteht als musikalisches Versuchslabor und Workingband seit 1998. Zuerst mit Adrian Frey (p),Herbie Kopf (b) und Kaspar Rast (dr). Die CD «Niniland» erscheint 1999 bei «Brambus Records». 2000 Umbildung der Band mit Adrian Frey (p), Christoph Sprenger (b) und Elmar Frey(dr). 2003 erscheint die CD «Osmotic Jazz» bei «YVP Records». Im Sommer 2005 spielt die Band am BeJazz- Sommerfestival in Bern. Neu mit dabei ist Michael Gassmann an der Trompete. Die CD «The Moholo Songs» wird im Januar 2006 im schweizer Radiostudio SRF aufgenommen, und erscheint in der Reihe «Next Generation» bei «Double Moon Records» in Zusammenarbeit mit dem Jazzmagazin «Jazzthing» im Frühjahr 2007. Es folgte eine Tournee durch die Schweiz und Deutschland mit über 30 Konzerten.
2011 erneute Umbildung der Band mit den neuen Mitgliedern Franz Hellmüller (g), Thomas Bauser (p), Raffaele Bossard (b)/André Pousaz (b) und Michi Stulz (dr), die neueste CD «Here» wurde Anfang 2012 im Studio Hard aufgenommen und von SRF 2 koproduziert. Die CD erscheint bei «Double Moon Records» im Oktober 2013. Es folgen Konzerte in der Schweiz und Deutschland.
Sounds great!
• Tom Harrell
Der Sound der Bescheidenheit
Dies ist keine Musik für die Galerie. Jochen Baldes, 1964 in Zürich geboren, vor seiner Karriere als Saxofonist und Bandleader bildender Künstler (was man, meine ich, auch seiner Musik anhört), ist, nicht anders als sein einstiger Lehrer Andy Scherrer, kein Mann der lauten Effekte. Wie Scherrer verfolgt er als Tenorsaxofonist ein opakes Klangideal in der Tradition eines Wayne Shorter, Joe Lovano oder, vor allem, Joe Henderson: nicht cool, nicht hot, oder vielmehr beides – ein fahler Glanz und viel Glut unter der Asche.
Jochen Baldes ist auch als (nie exaltierter) Improvisator ein Komponist. In der Folge der neun Stücke der neuen CD seiner Gruppe Subnoder gibt es viele einfallsreiche Soloflüge. Vom Understatement-Künstler Baldes selbst (Mark Turner wäre ein anderer Referenzpunkt), von Franz Hellmüller auf der Gitarre und Thomas Bauser am Piano, von Raffaele Bossard am Bass und einem auch mal handfest swingenden Michi Stulz am Schlagzeug. Aber sie sind immer eingebunden in komponierte Abläufe (und über die einzelnen Stücke hinaus in eine Gesamtarchitektur), ohne dass die Musik (und wir) ob eines Zuviels an Organisation in Atemnot geriete. Baldes und Co. gelingt das Schwierigste: das Komplexe einfach erscheinen zu lassen, fast selbstverständlich. Oft ist es dreimal um den Kopf herum gedacht, aber es klingt wie eben so vor sich hin erfunden.
Das ist anspruchsvoll, vermeidet jedoch fast jegliches Spektakel. Wäre das nicht etwas zu penetrant den Weihrauchkessel geschwungen, würde ich sagen: eine Art «demütige» Musik. Eine bescheidene allemal (in der Haltung, nicht in der Substanz). Kruzial für das Konzept und den Sound ist die Parallele der Harmonie-Instrumente Piano und Gitarre. Sie geraten sich kaum in die Quere, schaffen im Gegenteil viel Raum und Luft. Chapeau!
• Peter Rüedi, Weltwoche
Interessante Kompositionen und Arrangements, hochgradig feinfühliges Tenor-saxophonspiel und eine Band, die genau auf das Konzept von Jochen Baldes eingeht. Geschickt verwoben mit den Arrangements der Stücke ist der solistische Freiraum für alle Mitglieder der Band.Ein schönes Beispiel für das hohe Niveau, das der Jazz aus der Schweiz heute aufweist.
• Jazzpodium
Dem Albumtitel «Here» fehlt noch das Ausrufezeichen. Denn mit dem Quintett Subnoder verortet der Schweizer Tenorsaxophonist Jochen Baldes seine Improvisationsmusik im Hier und Jetzt der Jazzmoderne. Die Themen der Originalstücke des Leaders sind knappe, prägnante Statements, um die Grenzen zwischen Komponiertem und Improvisiertem zu verwischen. Denn darum geht‘s diesem Fünfer: sich trittsicher in den Bereichen zwischen den Gattungen und Genres zu bewegen und, falls notwendig, die Grenzbefestigungen auch niederzureissen.
• Jazzthing
A floating feast of a group led by a sax man that likes to take chances in the course of turning this into one of the longest running crews in Swiss jazz, it’s low key fun music that makes you smile. Serious about being jazzbos to the core, they may be light hearted but they are serious as a heart attack. The current line up has really got their stuff together. Right on throughout.
• Midwest Record Entertainment
Baldes hat sich hierzulande längst einen Namen gemacht als beherzter und beflügelter Improvisator. Er ist zwar fest verwurzelt in der Jazztradition: sein hymnischer Sound, sein virtuoses, leidenschaftlich aber stets serenes Spiel lässt den Einfluss von Tenor-Kolossen wie Joe Henderson, John Coltrane spüren (…) Baldes’ musikalischer Horizont aber reicht weit über Klassik und Konventionen hinaus. In seinen Stücken geht es ihm darum, arrangierte und improvisierte Passagen zu einem geschlossenen Ganzen zu vereinen. Der musikalische Mikrokosmos eines Solos sollte durch die kompositorischen Vorgaben so gesteuert werden, dass es nahtlos aufgeht im Makrokosmos eines ganzen Stückes – oder gar, in der Logik eines ganzen Programms. Den Charakter eines geschlossenen Werkes, das in seinem dynamischen Wellengang und in seinen atmosphärischen Klanggebilden durchaus an eine filmische Ästhetik erinnert, verdankt die Platte auch dem durchgehend warmen, bald elegischen, bald heiteren Klang.
• Ueli Bernays, NZZ Zürich
Die komplexen Themen der Kompositionen, die Leichtigkeit, mit der in dieser schon lange zusammenarbeitenden Gruppe geschriebenes und improvisiertes ineinander verzahnt sind, die variantenreichen Wechsel der Solisten und Klänge in diesem Ensemble, all das macht «the moholo songs» zu einer der schwereren CD’s des jüngeren Jazz. Man sollte das als Auszeichnung sehen, denn die Beschäftigung mit dieser Musik lohnt sich!
• Stephan Richter, Stereo
Subnoder, das Quintett von Jochen Baldes, ist eine kompakte Band mit homogenem Sound. Es wartet mit einem ausgereiften Konzept auf. Der Miles Davis der Jahre um 1970 ist nicht ungehört geblieben, doch Baldes geht in lauter eigenen Stücken souverän mit dem Klangideal um. Aus einem an John Coltrane und Pharoah Sanders angelehnten Motiv macht er durchaus Eigenes.
• Dr. Berthold Klostermann, Fono Forum
Höhrfilm
Fantasie und Teamarbeit: Jochen Baldes und sein Quintett Subnoder beeindrucken mit der neuen Suite «The Moholo Songs». Nach «Niniland» (1999) und «Osmotic Jazz» (2003) liegt nun der Drittling «The Moholo Songs» (2007) vor; eine Suite, bei der es Baldes darum geht, Spannungsbögen zu erzeugen, die in den Köpfen der Zuhörenden zum Hörfilm werden.
• Frank von Niederhäusern, Tagesanzeiger Zürich
Das Quintett «Subnoder» von Jochen Baldes hat grössere Beachtung verdient, und die neue CD besticht durch ihre orchestralen Kompositionen. Die «Moholo Songs» sind kunstvoll ausgearbeitete, wie vom Bildhauer gemeisselte Werke. Verfeinert werden sie von den einzelnen Solisten, die kräftig an den Details feilen.
• Reiner Kobe, Jazz’N’More
(…) es ist nicht zuletzt das zuweilen an Telepathie grenzende Zusammenspiel von Baldes und Gassmann welches das neue «Subnoder» Album zu einem exquisiten Hörgenuss macht.
• Tom Gsteiger, Landbote
Der Tenorsaxophonist, Alto-und Bassklarinettist Jochen Baldes zählt zweifelsohne zu den interessantesten Vertretern seiner Instrumente hierzulande. Studiert hatte er an der Swiss Jazz School bei Andy Scherrer. Und das hört man: kaum ein anderer Schweizer Saxofonist verfügt über einen dermassen schönen, ausdrucksstarken und intensiven Ton wie Baldes. Letztes Jahr legte er auf dem renommierten deutschen Label YVP sein zweites eigenes Album «Subnoder Osmotic Jazz» vor. Eine in jeder hinsicht gelungene, abwechslungsreiche Scheibe. Da gibt es Virtuoses, aber auch wunderschöne Balladen wie «Beeba Beeba Pleeess». Er ist einer der wenigen jungen Saxofonisten in der Schweiz, der wirklich eine eigene musikalische Identität gefunden hat.
• Silvano Gerosa, Jazztage Olten
Jochen Baldes’ CD präsentiert nicht nur den Instrumentalisten, sondern ebenso den Komponisten. Baldes hat sich selber ein Repertoire auf den Leib geschrieben, mit dessen Hilfe er seine Qualitäten ausspielen kann: einen wunderbar luftigen Ton, stupende Technik und ein melodischer Reichtum in den Improvisationen, wie er nicht selbstverständlich ist.
• Beat Blaser, Radio Magazin Schweizer Radio DRS
Der poetische Tenorsaxophonist Jochen Baldes hat sich mit seiner individuellen Stimme in der Zürcher Jazzlandschaft einen guten Namen geschaffen. Er klingt bei aller Virtuosität eher fragil und lyrisch, die stets nach Schönheit suchenden, girlandenartigen Improvisationen erinnern an Charles Lloyd.
• Nick Liebmann, NZZ Zürich